Schöllkraut

Schöllkraut
Schọ̈ll|kraut 〈n. 12u; unz.〉 auf Schutt u. Mauern vorkommendes Mohngewächs: Chelidonium maius; Sy Schellkraut, Schellwurz [<mhd. schelkrut, -wurz, ahd. scellawurz; vermutl. <lat. chelidonium; zu grch. chelidon „Schwalbe“]

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Schọ̈ll|kraut, das; -[e]s [spätmhd. schelkraut, wohl unter Anlehnung an 2Schelle zu lat. chelidonia (herba) < griech. chelidónion, zu: chelido̅̓n = Schwalbe; in den Mittelmeerländern blüht die Pflanze, wenn die Schwalben aus Afrika zurückkehren]:
einen giftigen gelben Milchsaft absondernde Pflanze mit hellgrünen, fiederteiligen Blättern u. kleinen gelben Blüten.

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Schöllkraut
 
[wohl unter Anlehnung an Schelle, zu lateinisch chelidonia (herba), von griechisch chelidónion, zu chelido̅́n »Schwalbe« (in den Mittelmeerländern blüht die Pflanze, wenn die Schwalben aus Afrika zurückkehren)], Schellkraut, Chelidonium, Gattung der Mohngewächse mit der einzigen Art Großes Schöllkraut (Chelidonium majus), auf Schuttstellen, Wegen, an Mauern, Zäunen in Eurasien und im Mittelmeergebiet; bis 1 m hohe Staude mit ästigen Stängeln, gefiederten Blättern, gelben Blüten in lockeren Dolden; Früchte schotenförmige Kapseln mit schwarzen Samen.
 
 
Die Wurzel des Großen Schöllkrauts wurde nach Pedanios Dioskurides bereits in der Antike gegen Gelbsucht angewendet und ist damit eines der bekanntesten Beispiele der Signaturenlehre. Der gelbrote, giftige Milchsaft war außerdem ein wichtiges Mittel gegen Augenleiden. In der deutschen Volksmedizin benutzte man den Milchsaft gegen Hautkrankheiten und besonders gegen Warzen. In der Alchimie des Mittelalters galt der Milchsaft als Mittel zum Gelbfärben (»Goldmachen«). Noch im 18. Jahrhundert war das Große Schöllkraut Bestandteil vieler Arzneimittel.
 

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Schọ̈ll|kraut, das; -[e]s [spätmhd. schelkraut, wohl unter Anlehnung an 2Schelle zu lat. chelidonia (herba) < griech. chelidónion, zu: chelidṓn = Schwalbe; in den Mittelmeerländern blüht die Pflanze, wenn die Schwalben aus Afrika zurückkehren]: einen gelben, giftigen Milchsaft absondernde Pflanze mit hellgrünen, fiederteiligen Blättern u. kleinen gelben Blüten.

Universal-Lexikon. 2012.

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